Verzeihung und Vergebung
Stelle dir vor, du lebst in einer Gemeinschaft, die ihr eigenes „Sterbehaus“ hat, einen Ort, an dem eine Sterbende ruhen und Besucher empfangen kann, die kommen, um sich zu verabschieden. Dies ist ein Ort, an dem du dich mit deinen Mitmenschen „versöhnen“ kannst, damit du gut weitergehen kannst. Und sie können dich loslassen.
Eine der großen Herausforderungen, vor denen wir alle im Leben stehen, besteht darin, diese Arbeit jetzt zu tun, wenn sie am nötigsten ist, und nicht bis zu den letzten Tagen unseres Sterbens zu warten. Andernfalls laufen wir Gefahr, ein Leben lang von Verletzungen, Wut und Bedauern belastet zu werden, die es uns erschweren, uns dem Tod oder der Fülle unseres Lebens hinzugeben. Für die meisten Menschen ist der schwierigste Teil der Arbeit in der Todeshütte – sei es mitten im Leben oder während des Sterbens – das Geben und Empfangen von Vergebung und Entschuldigung. Allzu oft bleiben wir im Sumpf von zu vielen Erinnerungen stecken oder wir verstecken uns vor uns selbst um zu vergessen. Wenn wir die Todeshütte meiden, laufen wir Gefahr, in einen weiteren Kreislauf von Wut, Rache und Opferhaltung zu geraten.
Bei diesem Treffen werden wir gemeinsam erforschen, was die vier Schilde der Todeshütte uns über die Wiederherstellung eines persönlichen und gemeinschaftlichen Gleichgewichts lehren können, das die Wunden der Vergangenheit umfasst. Wo bleiben wir wahrscheinlich in der Drehung dieses Rades stecken? Und wann verzeihen wir vielleicht zu früh oder entschuldigen uns zu oberflächlich? Die Juwelen, die in einer Todeshütte zu finden sind, sind Qualitäten, wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, grundlegende Selbstachtung und vielleicht sogar die Gnade, das „Unverzeihliche“ zu vergeben.
Jede von uns ist aufgefordert, die schmerzhafte Arbeit der Selbstreflexion und der persönlichen Heilung zu leisten, die die tieferen Ebenen unseres Menschseins anspricht und die Möglichkeit einer Versöhnung mit sich selbst und anderen bietet, die heilig, demütig und letztlich lebensverändernd ist.
Seminar-Kategorie: Naturorientierte Prozessbegleitung
Datum: 26.04.2023 – 01.05.2023
Ort: Seminarhaus Die Lichtung-Waldviertel, A- 3532 Rastenberg 2
Dozentin: Meredith Little
in Kooperation mit: Shambhala Wien
Das begleitende Team: Claudia R. Pichl, Susann Belz und Christian Kirchmair
Unterkunft: Ja
Preis: 500.00 CHF / 500.00 EUR
Zusatzkosten: Unterkunft und Verpflegung 90,00 € bis 111,00 € pro Tag (Bezahlung vor Ort)